EIGENART NATURREICH – Eine Fotoausstellung von Mariella Knabe

 

Vernissage am 05.05.2019 um 11:30 Uhr im St. Clemens Hüs, Nebel / Amrum

 

EIGENART NATURREICH – ein Name in dem alles drin steckt, was die Künstlerin in ihren Fotos festzuhalten sucht. In der Tat hat Mariella Knabe eine ganz eigene Art, die Kunstwerke, die sich ihr in der Natur bieten, im Foto zu bannen. Irgendetwas spricht sie an, im wahrsten Sinne des Wortes, scheint ihr zuzuflüstern, zwingt sie zum stehen bleiben und schauen. Nicht jeder ist mit dieser sensiblen Wahrnehmung für unsere Schöpfung ausgestattet, gerade in unserer schnelllebigen Zeit nicht, und so ist es ein Segen, dass uns Mariella Knabe daran teilhaben lässt. Sie entdeckt Massen runtergefallener Tannennadeln, schwimmend auf einer Pfütze, die sich im Sonnenlicht zu einer faszinierenden Farbkomposition vereinen. Ihr besonderer Blick bleibt an einem Blatt haften, in das die Sonne ein ganz besonderes Muster zaubert. Es gelingt ihr, die Sonnenreflektion auf einem Teich wie tausende von Lichterketten in ihrem Foto „Glitzerperlen“ einzufangen. All das kann die Natur-  eine Muse, die nicht reicher und schöner sein könnte für Mariella Knabe, die daraus ihre Kunst schöpft.

„Schnappschüsse sind das nicht“, lacht Mariella Knabe. „Im Gegenteil, ich benötige dafür viel  Zeit und arbeite nur mit einer Lichtquelle – der Sonne. Diese Kunstwerke in der Natur habe ich schon immer wahrgenommen. Es springt mich einfach an, dann bleibe ich stehen und schaue es mir näher an. Die Kamera wird dann zu meinem Auge. Wenn es mich packt, mich anfasst, mich fasziniert, dann arbeite ich mich so lange daran ab, bis ich die Essenz im Foto festhalten kann.“

Bis Mariella Knabe, Jahrgang 1961, allerdings das Zutrauen in ihre Fotografie fand, floss viel Wasser die Elbe hinunter. Zwar machte es bei der gebürtigen Hamburgerin bereits im Kunstleistungskurs, in dem sie auch ein Semester Fotografie belegte, buchstäblich KLICK. Sie war Abiturientin, als sie sich mit Zeitungsaustragen und Schülerbetreuung in der Kita ihre erste Spiegelreflexkamera verdiente. Eine lange Zeit fotografierte sie analog, stellte dann aber auf eine digitale Kamera um und das ist noch gar nicht so lange her. Doch es vergingen viele, viele Jahre bis es auch in Mariella Knabes Kopf KLICK machte und eine innere Stimme sie beschwor: „Mach endlich dein Ding!“

Vorher verdiente sie sich als Bauzeichnerin beim Architekten ihre Brötchen. Sie heiratete, bekam zwei Söhne und sattelte auf Requisiteurin um. Wedel war und ist auch heute noch ihr Lebensmittelpunkt. Trotz der Kinder schaffte sie das Volontariat am Stadttheater Konstanz und fand später zeitweilig im Ohnsorg- und Ernst Deutsch Theater in Hamburg ein berufliches zu Hause. Doch Zeit war in diesen Jahren ein kostbares Gut.

Ihre erste Reise nach Amrum 2003 kam einer Initialzündung gleich.                                              „Auf Amrum durfte ich endlich wieder wachsen, mich entwickeln. Ich hab vorher auch schon immer die Natur fotografiert. Aber erst in dieser Weite habe ich mich wirklich frei gefühlt. Hier konnte ich mir Zeit nehmen, mich dem Schauen und dem Fotografieren hingeben. Hat man ständig die Uhr im Kopf, ist der Blick nicht frei. Wenn ich etwas finde, dass mein ästhetisches Empfinden anspricht, dann kann ich nicht daran vorbei gehen. Dann möchte ich mir auch die Zeit nehmen.“

Im Laufe der Jahre entstanden auf Amrum unzählige Bilder, die auf ihrer Webseite in den verschiedenen Galerien zu bestaunen sind. Einige davon werden in ihrer Ausstellung zu sehen sein. „Was Sand und Wind an Skulpturen hervorbringen können, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Das Zusammenspiel der Elemente, von Licht, Wind und Wasser schafft Kunstwerke.“

Bei ihren Bildern fällt auf, dass Mariella Knabe in den vergangenen 15 Jahren eine deutliche Entwicklung durchgemacht hat, weg vom rein Gegenständlichen hin zum Intuitiven. Die neueren Arbeiten haben häufig etwas Unfassbares. Sie haben im Laufe der Zeit immer mehr Tiefe und Ausdruck gewonnen. Mit diesem nicht mehr Greifbaren in ihren Fotos, dem Loslassen  vom Konkreten wird spürbar, dass sie das Zutrauen zu ihrem künstlerischen Ausdruck gefunden hat. „In meiner Art von Fotografie habe ich ein Mittel des Selbstausdrucks gefunden.“

„Unschärferelation“ aus ihrer Mohnblumenreihe ist ein wunderbares Beispiele ihrer abstrakten Bilder, aber auch viele ihrer Wasserbilder wie „An Monet“ gehören dazu. Wie Mariella Knabe mit der Spiegelung des Himmels im Wasser und Belichtungszeiten spielt – das ist ein sehenswertes Schauspiel. Man kann sich beim Betrachten in diesen Bildern verlieren und die Zeit vergessen.

„Ich inszeniere meine Bilder nicht, aber manchmal umkreise ich die Objekte oder das Motiv, um die Essenz zu finden. Ich reproduziere das Gefühl, was ich empfinde, wenn ich z. B.  vier riesige Pappeln aufs Foto banne.“ Das Bild heißt übrigens „Himmelsstürmer“ und zeigt deutlich Ehrfurcht und Respekt vor den Giganten und bringt auch die Größe des Betrachters in Relation.  „Was all meinen Bildern gemein ist, ist die Stille der Momente, sind natürliches Sonnenlicht und Schatten, Formen, Strukturen, Muster.  Alles weitere ist persönliches Empfinden. Wenn die Faszination für das, was ich sehe, beim Betrachter meiner Bilder ankommt, habe ich mein Ziel erreicht: das Kunstwerk Natur zu spüren.“

Eine Auswahl dieser Naturschauspiele werden den ganzen Sommer über bis zum 31.08.2019 auf Amrum zu sehen sein. Die echten Fotoabzüge sind großformatig auf Dibond kaschiert und z. T. mit Acryl überzogen. Wer sich auf  die Ausstellung einstimmen oder einen außergewöhnlichen Blick auf die Natur genießen möchte, hat jederzeit auf Mariella Knabes Homepage https://eigenart-naturreich.de die Gelegenheit dazu. Hier kann das  Auge schweifen, schwelgen und sich genussvoll satt sehen.

 

 


Kommentarfunktion ist deaktiviert

Prima-Presse

Prima-Presse

Tel. +49(0)40 3866 8960
Fax: +49(0)40 3866 8047
info@prima-presse.de